Traditionell besitzt jedes UNIX/Linux-System ein eigenständiges Mail-Setup, welches zum Versand von Systemnachrichten an root und andere lokale Benutzer verwendet wird. Da es heute ziemlich einfach ist, virtuelle Maschinen nur für wenige Services aufzusetzen, ist die Wahrscheinlichkeit allerdings ziemlich hoch, dass solche Nachrichten niemals gelesen werden. Hier hilft ein kleiner Trick, damit die Systemnachrichten aller VMs an eine E-Mailadresse weitergeleitet werden.

Am einfachsten legt man in der Datei /etc/aliases einen Alias für den root-Benutzer an. Da Aliase auch transitiv sein dürfen, kann man gleich auch weitere Aliase anlegen, die ihrerseits auf root verweisen.

$ sudo vim /etc/aliases
...
webmaster: root
root: administrator@beispiel.de

Zur Sicherheit muss noch das Kommando newaliases ausgeführt werden:

$ sudo newaliases

Je nachdem, wie das System konfiguriert ist, muss man mehr gar nicht tun. Unter Debian kommt es aber häufig vor, dass der vorinstallierte Exim-Mailserver nur lokale Nachrichten verschicken kann. Dieses Sicherheitsfeature muss erst abgeschaltet werden. Entweder, indem man in der Datei /etc/exim4/update-exim4.conf.conf den Wert dc_eximconfig_configtype auf 'internet' ändert und anschließend update-exim4.conf ausführt, oder menügesteuert mit dpkg-reconfigure:

$ sudo dpkg-reconfigure exim4-config

Bei der ersten Frage wählt man je nach Gegebenheiten "Internet Site" oder "Smart Host" aus. Will man nur an einen Mailserver im eigenen LAN Nachrichten schicken, reicht "Internet Site" völlig aus, auch wenn man sich sonst hinter einer dynamischen IP-Adresse befindet. Alle anderen Werte kann man einfach übernehmen.

Empfänger im selben LAN

Wenn sich der empfangende Mailserver im selben LAN befindet und er demnach über eine lokale IP-Adresse wie 192.168.1.233 angesprochen wird, funktioniert die Zustellung nicht. Schuld ist das Makro ignore_target_hosts im Router dnslookup. An der entsprechenden Stelle steht ein Kommentar, dass ein MX-Record eigentlich niemals eine lokale IP-Adresse beinhalten sollte, weshalb diese als Empfänger ausgeschlossen werden. Um das Problem zu umgehen, muss Exim als Relay für die LAN-Domäne eingetragen werden, da somit die Zustellung über einen anderen Router erfolgt.

Unter Debian muss hierzu die Datei /etc/exim4/update-exim4.conf.conf angepasst werden:

$ sudo vim /etc/exim4/update-exim4.conf.con
...
dc_relay_domains='*.lan'
$ sudo update-exim4.conf
$ sudo service exim4 restart


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